Alles über die gravierenden Änderungen bei Miles & More ab 2021
Willkommen zu einer speziellen Bericht. Denn es wurden gravierende Änderungen im Miles & More Vielfliegerprogramm bekannt gegeben. Die Statusmeilen werden nämlich abgeschafft und durch Statuspunkte ersetzt. Das verändert also nicht nur das Sammeln von Statusmeilen, sondern auch die Kriterien zur Erreichung des Status. Ab 2021 gibt es dann folgende Punktevergabe für den Status.
Kurzstrecke:
Economy Class: 5 Punkte
Business Class: 10 Punkte
Langstrecke:
Economy Class: 15 Punkte
Premium Economy Class: 20 Punkte
Business Class: 50 Punkte
First Class: 70 Punkte
Die Entfernung spielt bei der Punkte- und Meilenvergabe nun keine Rolle mehr.
Für die drei Statusstufen sind die folgenden Punktewerte erforderlich:
160 Statuspunkte für den Frequent Traveller Status
480 Statuspunkte für den Senator Status
1.500 Statuspunkte für den HON Circle Status
Jedoch wird der Status durch eine halbierte Statusdauer abgewertet. Der Status ist nämlich nur noch ein Jahr gültig, statt wie bisher 2 Jahre. Und das bei annähernd gleichem Aufwand. Heißt im umkehrschluss dass mehr Flüge absolviert werden müssen, um den Status zu halten. Und dementsprechend ist dies auch zwangsweise mit höheren Kosten verbunden.
Ein Softlanding in niedrigere Statuslevel bei nicht erreichter Verlängerung des Status ist nur noch 1 Jahr statt wie bisher 2 Jahre.
Ab 2021 ist es möglich, erstmals den HON Circle Status auch mit Economy Class Flügen zu erreichen
Auch ist es dann möglich den Senator rein durch Kurzstrecken Economy Flüge zu erhalten, was vorher so gut wie unmöglich war.
Es gibt zukünftig keine Unterscheidung zwischen Buchungsklassen mehr, sondern nur noch zwischen den Reiseklassen. Soll heißen, günstige Frühbucher-Tickets sind fort an mit teuren, kurzfristig gebuchten Tickets gleichgestellt. Zumindest hinsichtlich Statuspunkte. Bei den Prämienmeilen gilt mach wie vor das umsatzbasierte System, dass teure Tickets belohnt.
Mindestens die Hälfte der Flüge muss innerhalb der Lufthansa Gruppe durchgeführt werden. Heißt es gibt zukünftig eine Unterscheidung zwischen qualifizierenden und nicht-qualifizierenden Flügen.Für den HON sind sogar alle Flüge als qualifizierend vorausgesetzt. Damit bindet M&M seine Mitglieder zukünftig noch stärker an den LH Konzern. Das machen andere Vielfliegerprogramme übrigens auch. Somit ist es nicht mehr ganz so einfach mit günstigen Business Class Tickets von Partnerairlines wie beispielsweise der portugiesischen TAP zum Status bei Miles & More zu kommen, denn es müssen nun auch die eher teureren Lufthansa Flüge gebucht werden.
Günstigere Mittelstrecken-Flüge nach Kairo, Tel Aviv oder auch Tunis gelten nun als Langstrecke und bringen damit deutlich mehr Punkte, bzw. sind mit teuren und weit entfernten Zielen wie Los Angeles oder San Francisco gleichgestellt. Sowohl in der Economy als auch in der Business Class. Das bietet Potential zum sparen.
Was passiert mit dem Executive Bonus?
Auf Status- und Qualifying Points wird es keinen Executive Bonus geben. Hier gelten für alle Miles&More Mitglieder die gleichen Punktewerte. Also ein weiterer Vorteil der entfallen wird.
Status auf Lebenszeit:
Es wird nun einen offiziellen Status auf Lebenszeit geben. Dies war bisher nur inoffiziell möglich.
7.500 qualifizierende Statuspunkte sind für den Frequent Traveller Status zukünftig erforderlich, um diesen anschließend für das restliche Leben zu nutzen.
10.000 qualifizierende Statuspunkte sind es für den Senator Status und zusätzlich muss der SEN Status 10 Jahre am Stück erreicht werden.
Für den HON gibt es weiterhin keinen Lifetime Status.
Auch hier gilt wieder dass die qualifizierenden Statuspunkte nur innerhalb des LH Konzerns erflogen werden können.
Wer profitiert denn von dem neuen System?Reisende mit günstigeren Tickets. Nun ist es möglich, mit bereits mit vier preiswerten Langstrecken-Tickets in der Business Class Senator zu werden. Das war vorher nicht möglich. Flüge nach Dubai etwa hätten elf oder zwölf Reisen gebraucht. Zudem auch wöchentliche Projektflieger, also wirkliche Vielflieger, denn mit 100 Flugsegmenten pro Jahr ist man selbst bei den günstigsten Flugtickets immer Senator. Und mit 150 Inlandsflügen reicht es sogar zum HON Circle. Bisher war dieser Rang mit Economy-Flügen gar nicht erreichbar.
Damit ist der FTL für rund 1.000 Euro erreichbar. Nämlich mit den bisherigen Mittelstrecken, die ja jetzt als Langstrecken gelten. Also beispielsweise von Straßburg über Frankfurt nach Kairo, Tunis oder Tel Aviv. Das sind 2x Kurzstrecke und 2x Langstrecke. Wenn das nun 2x geflogen wird, dann hast du bereits den FTL. Kosten rund 1.000 Euro. Für den SEN 4x für rund 2.000 Euro. Für den HON 13x für rund 6.000 Euro
Air Rail und auch die Lufthansa Express Busse, welche wie ein Flug als Zubringer zu einem Lufthansa Flug gebucht werden können, gelten weiterhin als Lufthansa Flug. Entsprechend kann man in der Economy Class 5 Qualifying Points pro Segment und in der Business Class 10 Qualifying Points pro Zug/Bus Segment bekommen.
Es wird jedoch ein jährliches Limit an Qualifying Points geben, welche man sammeln kann. Damit wird es vermutlich nicht möglich sein, einen Status primär mit AirRail Segmenten zu erreichen. Schon jetzt gibt es ein Limit von 100.000 HON Circle Meilen, welche man mit AirRail Fahrten pro Jahr sammeln kann.
Es gibt einige verrückte neue Möglichkeiten, wie zum Beispiel mit 300 billigen Economy Class Segmenten je 15 Euro pro Segment den HON Circle Status zu erfliegen. Die Zielgruppe die bereit ist, nur wegen des HONs fast drei Monate non stop, Tag für Tag durch Polen zu fliegen, sieht man bei Miles&More als sehr überschaubar an.
Und wer steht künftig schlechter da?
Das sind Reisende mit teuren Tickets. Dazu ist die Premium Economy deutlich abgewertet. Bislang war das der Geheimtipp für Meilensammler, die schneller einen Status erreichen wollten. Das ist jetzt kaum noch der Fall. Auch Privatreisende, die selten, aber teuer fliegen, müssen jetzt jedes Jahr mindestens drei Mal First Class oder vier Mal Business Class für den Senator fliegen.
Fazit:
Die schlimmsten Befürchtungen sind nicht eingetreten und es wird nicht auf eine umsatzbasierte Statusmeilenvergabe umgestellt.
Aber das ist noch lange kein Grund sich zu freuen, denn das kleinste übel ist die Umbenennung in Punkte statt Meilen.
Denn der Status ist nur noch 1 statt 2 Jahre gültig. Damit verteuert sich alles.
Bei den geänderten Qualifikationsanforderungen gibt es mit dem neuen System Gewinner und Verlierer. Es wird also nur noch zwischen Kurzstrecke und Langstrecke unterschieden. Die Mittelstrecke wird zur Langstrecke hinzu genommen.Die tatsächliche Entfernung spielt keine Rolle mehr bei der Meilenvergabe.
Es wird keinen Executive Bonus mehr geben. Und es gibt jetzt offiziell einen Lifetime Status.