Ist Urlaub trotz Reisewarnung möglich und worauf muss geachtet werden?

Ist Urlaub trotz Reisewarnung möglich und worauf muss geachtet werden?

Aufgrund einer Reisewarnung für viele Länder der Welt, nämlich durch das Auswärtige Amt, gibt es seit Monaten ja wie wir alle wissen, Corona-bedingte Einschränkungen. Und zwar derzeit für die meisten Nicht-EU-Länder. Denn innerhalb der EU herrscht weitestgehend wieder Reisefreiheit.

Was genau ist eine Reisewarnung?

Entgegen einem Sicherheitshinweis ist eine Reisewarnung eine dringende Aufforderung, auf Reisen ins Zielgebiet zu verzichten, da Gefahr für Leib und Leben besteht. Eigentlich kennt man sowas nur von Kriegsgebieten. Nun wir sie aber vor allem für Länder mit einer hohen Neuinfektionsrate des Corona-Virus ausgesprochen.

Kann aufgrund einer Reisewarnung trotzdem gereist werden?

Wenn man von einer Reisewarnung liest, ist man ja doch aufmerksam und vertraut erst einmal darauf. Jedoch kann grundsätzlich gereist werden, denn es ist kein Verbot, um das es sich hier handelt. Sondern es handelt sich lediglich um eine Warnung bzw. Empfehlung. Du solltest dir jedoch hinreichende Gedanken zu deiner Sicherheit machen und auch auf weitere Aspekte achten, um eine Entscheidung für oder gegen eine Reise zu treffen.

Worauf kommt es bei einer Reisewarnung an?

Die Reisewarnungen werden vom Auswertigen Amt ausgesprochen und können sich täglich nach Bedarf ändern. Dazu zählen auch die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes und auch diese können nach Bedarf täglich geändert werden. Das ist abhängig von den jeweiligen Infektionszahlen in den Zielländern, sowie deren Maßnahmen dagegen.

Bei Reisen in Risikogebiete solltest du beachten, dass bei der Rückkehr nach Deutschland abhängig vom jeweiligen Bundesland, Quarantäne-Maßnahmen verordnet werden können. Aus diesem Grund würde ich derzeit noch von Reisen in Risikogebiete abraten, um eine 14-tägige Quarantäne sowohl dort als auch bei der Rückreise zu vermeiden. Denn auch etliche Zielländer verhängen eine Quarantäne bei Einreise. Übrigens ist eine Rückreise in die EU ohne Quarantäne möglich und zwar mit einem negativen COVID-19 Test (PCR), der maximal 48h alt ist. Da hier jedoch Kosten über 100 Euro auf dich zukommen können, sollte das wohl überlegt sein.

Solange eine Einreise ohne Quarantäne nicht zulässig ist, macht privates Reisen derzeit kaum Sinn. Selbst mit COVID19 PCR-Test kommen unweigerlich Kosten auf dich zu, da du bei der Einreise ins Zielland so wie der Rückkehr nach Deutschland so einen Test erstellen lassen musst. Hier hast du also doppelte Kosten.

Übrigens solltest du auch auf die Einreisebestimmungen der Transitländer beachten. Denn selbst wenn du nur beispielsweise per Flugzeug auf der Durchreise bist, gelten die Auflagen der Länder. Auch das könnte eine Quarantäne oder zumindest die Kosten für einen PCR-Test nach sich ziehen.

Du solltest auch immer tagesaktuell die Bestimmungen im Ausland im Blick behalten, da sich diese jederzeit mit sofortiger Wirkung ändern können. Damit könnte eine schnelle Ausreise möglicherweise unmöglich werden. Deshalb laufend vor allem kurz vor der Anreise und während des Aufenthalts vor Ort prüfen und im Auge behalten, damit du keine Überraschungen erlebst.

Reisen während Corona
Besser daheim bleiben bei einer Reisewarnung?

Warum gibt es eine Reisewarnung überhaupt?

Neben der Sicherheit der deutschen Staatsbürger, soll damit auch die weitere Verbreitung des Virus nach Europa reduziert werden. Dafür wird eben die Situation vor Ort analysiert und nach entsprechenden Kriterien, wie die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, eine Reisewarnung ausgesprochen.

Sollte es wiedererwartend zu einer sogenannten zweiten Welle kommen, könnte es wie beim ersten mal Rückholflüge geben. Und hier gibt es eben Potential diese Kosten zu minimieren, wenn eben möglichst wenige Rückholflüge stattfinden müssten. Übrigens hat Außenminister Maas zwar gesagt, dass es keine weiteren Rückholflüge mehr aufgrund Corona geben wird, aber das wird man wohl dann erst sehen, wenn es soweit ist und der politische Druck auf die Regierung steigt, sollte man sich nicht ausreichend um seine Bürger kümmern. Im schlimmsten Fall würde es für dich jedoch bedeuten, du sitzt erst einmal im Ausland fest.

Für die letzte Rückholaktion werden gerade den Reisenden Kosten von 200 bis 1.000 Euro in Rechnung gestellt. Je nach Entfernung des Reiselandes. Innerhalb der EU ist es am günstigsten, während es hingegen für Rückholflüge aus Australien oder Neuseeland am teuersten wird.

Tipps bei einer Reise trotz Reisewarnung

Gerade jetzt würde ich ausschließlich flexible Tarife bei Flügen, Hotels und Mietwagen buchen. Oder darauf achten, dass es flexible Stornierungs- oder Umbuchungsbedingungen gibt. Damit jederzeit umgebucht oder storniert werden kann, wenn sich die Lage oder die Reisepläne ändern. Achte auch auf die daraus resultierenden Kosten, da diese nicht unerheblich sein können.

Zudem solltest du dein Kreditlimit der Kreditkarte erhöhen und einen möglichen, verlängerten Zwangsaufenthalt im Ausland einplanen oder zumindest darauf vorbereitet sein. Mit einem Plan B schläft es sich nachts dann auch ruhiger.

Um diesen verlängerten Aufenthalt auszugleichen, solltest du einen ausreichenden Vorrat an Medikamenten mitnehmen. Vor Ort gelten andere Regeln und Gesetze, welche dir den Kauf deiner Medikamente vor Ort erschweren oder sogar unmöglich machen könnten.

Wie immer gilt auch den Hygienemaßnahmen im Ausland Folge zu leisten. Dazu zählen das Einhalten von Abständen, ein Mundschutz und möglicherweise die Nutzung einer umstrittenen Warn-App.

Auch solltest du einen ausreichenden Reisekrankenversicherungs-Schutz prüfen, also ob die Reise-Krankenversicherung den Versicherungsschutz trotz Reisewarnung aufrecht erhält, bzw. ob Pandemien in den Bedingungen ausgeschlossen sind. Da die WHO ja Corona als Pandemie deklariert hat, hat dies Auswirkungen auf die Zahlungsbereitschaft von Versicherungen, die sich vor größeren Schäden schützen wollen.

Hier solltest du also weitere Versicherung abschließen, um hohe Kosten im Schadensfall zu verhindern. Oder eine Kreditkarte mit inkludierter Auslandsreisekrankenversicherung wählen, wie beispielsweise die Amex Platinum.

Ebenso solltest du auf ein gutes Gesundheitswesen im Zielland achten. Denn niemand möchte in einem Land schwer krank werden, wo es nicht den deutschen Standard gibt.

Mögliche Reiseziele ohne Reisewarnungen

Für die meisten EU-Länder besteht nun keine Reisewarnung mehr. Somit ist uneingeschränktes Reisen hier wieder möglich.

Auch in den Schengen-assoziierte Staaten  wie Island (PCR-Test), Liechtenstein, oder der Schweiz ist das Reisen wieder möglich.

Das gilt auch für das Vereinigte Königreich von Großbritannien (Quarantäne) und Nordirland, nach Andorra, Monaco, San Marino und in den Vatikanstaat.

Und falls du Lust auf die Karibik hast, dann empfehle ich dir die Übersee-Gebiete wie die Niederländische Antillen (Bonaire / Curacao / St. Maarten) oder die Französische Antillen (Saint Martin / Martinique / Guadeloupe), sowie La-Reunion im Indischen Ozean. Hier gilt EU-Recht, bzw. die Einstufung der Risikogebiete ermöglicht diese Fernreisen.

Aufpassen solltest du jedoch bei Karibikinseln außerhalb die nicht der EU zugeordnet werden. Zwar öffnen auch hier viele Inseln gerade wieder Ihre Grenzen, aber informiere dich vorher über die Gefahrenlage beim Robert-Koch-Institut

Fazit zu Reisewarnungen

Selbst wenn touristische Länder bald ihre Grenzen öffnen müssen, da sie nun mal vom Tourismus abhängig sind, bedeutet das kein uneingeschränktes Reisen. Denn es müssen nach wie vor die Rückreisebestimmungen in Deutschland und den einzelnen Bundesländern beachtet werden.

Den heutigen Beitrag zu Reisewarnungen gibt es auch im Podcast zum anhören.

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