Wie sinnvoll ist das Einlösen von Membership Rewards Punkten für Hotels?

Wenn du American Express Membership Rewards® Punkte sammelst, willst du sie natürlich clever einsetzen. Also den maximalen Gegenwert rausholen. Doch was, wenn dein Traumreiseziel beispielsweise gar nicht in der First Class angeflogen wird? Oder was wenn dein gewünschtes Hotel sehr teuer ist und du vermeiden möchtest, dass die geplante Reise ein Loch in den Geldbeutel reißen soll?
Und gerade bei Hotels gehen die Meinungen auseinander: Luxushotel mit Punkten bezahlen oder doch lieber für den nächsten Business-Class-Flug sparen?
1. Punkte für Hotels: Gute Idee oder totaler Irrweg?
Wer eine American Express Kreditkarte (Green, Gold, Platinum) nutzt, sammelt umsatzbasiert automatisch Membership Rewards Punkte. Und irgendwann stellt sich jeder dieselbe Frage: „Wofür löse ich die am besten ein?“
Die Optionen sind vielfältig: Flüge, Upgrades, sogar direkt als Gutschrift auf die Kreditkartenabrechnung und natürlich: Hotels. Klingt verlockend, oder? Einfach Punkte nutzen, entspannen und kein Geld fürs Hotel ausgeben.
Aber Moment mal…
Nicht jede Einlösung ist auch wirklich schlau. Im Gegenteil: Viele nutzen ihre Punkte völlig unter Wert. Besonders beim Thema Hotels wird oft der Rotstift beim Gegenwert angesetzt und du bekommst weniger zurück, als du eigentlich solltest.
Heißt das jetzt, du sollst nie wieder ein Hotel mit Punkten buchen?
Nein. Aber du solltest genau hinschauen. Denn es gibt Szenarien, da kann es sich lohnen, aber eben nur unter bestimmten Bedingungen.
Und genau darum geht’s in diesem Artikel:
Wir schauen uns an, wie American Express Membership Rewards Punkte grundsätzlich funktionieren, was du für deine Punkte bekommst, welche Transferoptionen es gibt und ob sich das Einlösen für Hotels wirklich lohnt. Spoiler: Ich habe selbst ein Beispiel aus der Praxis dabei, das Hilton Amingiri Resort auf den Malediven. Klingt nach Traumurlaub? War es auch. Ob es sich gerechnet hat? Finden wir’s raus.
2. So funktioniert das Einlösen von Membership Rewards Punkten
Membership Rewards (MR) Punkte sind das Herzstück deiner American Express Kreditkarte und gleichzeitig eine echte Währung im Travel-Game. Aber: Je nachdem, wie du sie einlöst, bekommen sie entweder Flügel… oder einen Wackelpudding-Wert. Hier die drei gängigsten Optionen:
A. Direkte Einlösung bei American Express
Du kannst deine Punkte direkt im American Express Reise-Portal gegen Flüge, Hotels, Gutscheine oder sogar als Kreditkartengutschriften einlösen. Klingt erstmal bequem, aber Achtung:
- Wert pro Punkt: Meist nur 0,3 bis 0,5 Cent
- Fazit: Nett gemeint, aber in der Praxis fast immer ein suboptimaler Deal
Diese Art der Einlösung ist nur dann sinnvoll, wenn du gar keine Reisepläne hast und das Geld sofort brauchst. Ansonsten: Finger weg.
B. Transfer zu Hotel-Partnerprogrammen
American Express kooperiert mit Hotelketten wie Hilton Honors, Marriott Bonvoy und Radisson Rewards. Du kannst deine Membership Rewards Punkte dorthin übertragen und direkt für kostenlose Übernachtungen nutzen. Klingt vielversprechend, aber auch hier gilt:
- Wert pro Punkt: Extrem schwankend, je nach Hotel, Saison und Kategorie
- Fazit: Kann sich lohnen, aber nur bei gezielten Buchungen, wie z. B. in teuren Luxusresorts oder bei Transfer-Boni
Mehr dazu später im Artikel (inkl. Malediven-Beispiel).
C. Transfer zu Airline-Partnern
Der mit Abstand beste Hebel liegt im Flugbereich. Denn hier kannst du deine Punkte zu Vielfliegerprogrammen wie Singapore Airlines, Emirates, British Airways & Co. übertragen und dir damit Business- und First-Class-Flüge auf der Langstrecke sichern, die regulär meist mehrere Tausend Euro kosten würden.
- Wert pro Punkt: 1,5 bis teilweise über 10 Cent (je nach Buchung)
- Fazit: Maximale Ausbeute, wenn du es richtig machst und flexibel bist
Kurz gesagt:
Nicht alle Punkte-Einlösungen sind gleich viel wert. Wer sich auskennt, kann aus 100.000 Punkten locker den doppelten oder dreifachen Gegenwert rausholen, als jemand, der sich hier nicht auskennt. Und genau deshalb solltest du nicht blind auf die nächstbeste Flug- oder Hotelbuchung klicken.
3. Wertvergleich: Was bekommst du für deine Punkte wirklich?
Nicht alle Membership Rewards Punkte sind gleich viel wert. Hier der direkte Vergleich der drei Hauptoptionen:
A. Direkte Einlösung über American Express (Hotelbuchung, Gutscheine, Statement Credit)
- Typischer Gegenwert: American Express Reiseportal Flug- oder Hotelbuchung: ca. 0,5 Cent pro Punkt oder als Kreditkartengutschrift: 0,3 Cent pro Punkt
- Beispiel: 100.000 MR Punkte = max. 500 € Reiseguthaben
- Fazit: Bequem, aber der schlechteste Deal. Du bezahlst mit Punkten und bekommst einen suboptimalen Gegenwert. Meiner Meinung nach nicht zu empfehlen.
B. Transfer zu Hotelprogrammen (Hilton, Marriott, Radisson)
- Typischer Gegenwert: 0,3 bis 1,2 Cent pro Membership Rewards Punkt (je nach Transfer und je nach Hotelrate). Denn mit Transferbonus (z. B. +30 % zuletzt 2024) kann der Wert auf über 1 Cent steigen, aber nur in bestimmten Fällen.
- Beispiel: 100.000 MR Punkte = 100.000 Hilton Honors Punkte und mit 30 % Bonus = 130.000 Hilton-Punkte. Das reicht u. U. für Übernachtungen im 5-Sterne-Hotel, wenn du’s clever machst
- Fazit: Kann sich lohnen, aber nur bei teuren Hotels, Premium-Resorts oder mit Bonusaktionen. Für Standardhotels oder Kurztrips eher nicht ideal.
C. Transfer zu Airline-Partnern
- Typischer Gegenwert: Im Schnitt 1,5 bis teilweise über 10 Cent pro Punkt, je nach Airline, Buchungsklasse und Strecke. Sweetspots bestehen bei Business und First Class Tickets auf der Langstrecke
- Beispiel: 100.000 MR Punkte → 100.000 Singapore KrisFlyer Meilen→ First Class Frankfurt–Singapur: Wert oft über 3.000–4.000 €
- Fazit: Klarer Sieger im Punkte-Ranking. Wer Meilenflüge nutzt, bekommt am meisten für seine Punkte raus – vor allem in Business/First Class mit Airline-Sweetspots.
4. Die drei American Express Hotel-Transferpartner im Überblick
Wenn du deine Membership Rewards Punkte für Hotels einsetzen willst, hast du genau drei Transferpartner zur Auswahl. Klingt erstmal überschaubar und ist es auch. Umso wichtiger, dass du genau weißt, wo sich der Transfer lohnt und wo du Punkte nutzen möchtest.
A. Hilton Honors
- Transferverhältnis: 1:1
- Regelmäßige Boni: Ja, z. B. 25 % oder 30 % extra
- Typischer Gegenwert: ca. 0,4–0,6 Cent pro Hilton-Punkt
- Typischer Gegenwert: ca. 0,5-0,8 Cent pro Membership Rewards Punkt
- Vorteil: Riesige Auswahl an Hotels weltweit; keine Saisonpreise
- Nachteil: Dynamische Punktepreise
B. Marriott Bonvoy
- Transferverhältnis: 3:2 (z. B. 30.000 MR = 20.000 Marriott Punkte)
- Typischer Gegenwert: 0,5–1,2 Cent pro Marriott-Punkt
- Typischer Gegenwert: 0,3-0,8 Cent pro Membership Rewards Punkt
- Vorteil: Riesige Auswahl an Hotels weltweit
- Nachteil: Saisonale Preis (On-Peak/Off-Peak)
C. Radisson Rewards
- Transferverhältnis: 2:1
- Typischer Gegenwert: 0,2–0,4 Cent pro Radisson Punkt
- Typischer Gegenwert: 0,4-0,8 Cent pro Membership Rewards Punkt
- Vorteil: Große Auswahl an Hotels in Europa, außerhalb eher mäßig
- Nachteil: Schlechtestes Verhältnis, kaum echte Sweetspots
Wenn du deine Punkte für Hotels einsetzen willst, dann kommen alle drei Hotelkotten gleichermaßen als Transferpartner in Frage. Grundsätzlich sehe ich bei den Membership Rewards Punkten den Transfer zu den Airline-Partnern als optimalere Option. Wer jedoch über ein gut gefülltes Punktekonto verfügt und gleichzeitig den Bedarf hat, ein überproportional teures Hotel buchen zu wollen, hat die Möglichkeit viel Geld zu sparen. Und das macht letztlich auch die gute Flexibilität des Membership Rewards Bonusprogrammes aus.
5. Was du bei der Punkte-Einlösung für Hotels beachten solltest
Okay, du hast dich für einen Transfer zu einem Hotelprogramm entschieden. Aber bevor du blind deine Punkte rausschleuderst, solltest du ein paar Dinge wissen, denn sonst zahlst du drauf. Und zwar unnötig.
Dynamische Punktepreise = dein größter Gegner
Hotelprogramme wie Hilton oder Marriott nutzen dynamische Preisgestaltung. Das heißt:
Je höher die Nachfrage, desto mehr Punkte musst du hinlegen.
Ein Hotel, das heute 70.000 Punkte kostet, kann morgen bei hoher Auslastung auf 120.000 oder gar 500.000+ hochschießen, ohne dass sich irgendwas am Hotel selbst geändert hat. Und dann rechnet sich das Ganze nicht mehr.
Setze auf Standardraten mit gutem Punktewert
Der Sweetspot liegt meist bei Hotels, die in Nebensaisons oder unterdurchschnittlicher Auslastung gebucht werden, da bekommst du pro Punkt einfach mehr Gegenwert. Am besten vergleichst du immer:
- Punktepreis vs. regulärer Cashpreis
- Was wäre der effektive Cent-Wert pro Punkt?
Wenn du unter 0,5 Cent pro Membership Rewards-Punkt landest, würde ich’s lassen.
Über 0,8–1 Cent? Zuschlagen, aber nur, wenn du auch wirklich da hinwillst und gegenüber dem Cash-Preis viel Geld sparst.
Nutze deine Punkte nicht als Notlösung, sondern strategisch und achte auf solide Gegenwerte. Im Zweifel: Rechnen, vergleichen, dann entscheiden.
6. Praxisbeispiel: Hilton Amingiri Resort Malediven
Manche behaupten, Punkte für Hotels einzusetzen sei rausgeschmissenes Potenzial.
Stimmt manchmal. Aber nicht immer.
Ich zeige dir ein konkretes Beispiel, wie ich selbst meine Membership Rewards clever genutzt habe und es sich für mich definitiv gelohnt hat.

Das Setup:
- Hotel: Hilton Amingiri Resort, Malediven (Luxusresort, Privatinsel, neue Anlage)
- Gebaut im Jahr: 2023
- Membership Rewards Punkte Transfer zu Hilton Honors
- Transferverhältnis: 1:1 + 30 % Bonusaktion
- Erhaltene Punkte: 100.000 MR → 130.000 Hilton Honors Punkte
- Buchung: Übernachtung Standard Villa mit Pool für 110.000 Hilton Punkte (Stand 2024). Jetzt in 2025 kostet die Übernachtung bereits 130.000 Hilton Punkte.
Der Vergleich:
- Cash-Preis pro Nacht: ca. 1.500 € (Stand Dezember 2024)
- Punktepreis: 130.000 Punkte pro Nacht
- Wert pro MR Punkt: ca. 1,15 Cent
Analyse:
- Punkte mit Bonusaktion clever gehebelt
- Luxusresort mit extrem hohem Cashpreis → optimal für Punkte
- Vergleich mit Airline-Einlösung? Ja, der Business Class Flug wurde dorthin auch mit American Express Membership Rewards Punkten gebucht.
- Somit die gesamte Reise mit Membership Rewards Punkten gebucht
7. Fazit: Wann lohnt sich der Punkte-Transfer zu Hotels?
Das Hilton Amingiri Beispiel zeigt ganz klar:
Wenn alle Bedingungen stimmen, kann sich ein Hoteltransfer lohnen
Hier sind die typischen “Lohnt-sich”-Faktoren:
- Transferbonus (30% oder mehr)
- Luxusresort mit hohem Cashpreis
- Standardrate verfügbar
- Du brauchst gerade keinen Flug oder bist mit Punkten schon eingedeckt
- Du willst dir was gönnen und hast keine Lust, den Gegenwert totzurechnen
Du siehst: Membership Rewards Punkte sind flexibel und genau das ist ihr größter Vorteil.
Es kommt nicht darauf an, wo du sie theoretisch am besten einsetzen könntest, sondern wo sie für DICH den größten Nutzen bringen. Und das kann auch der kostengünstige Familienurlaub sein.
Hier erfährst du mehr über die aktuellen Willkommensbonus-Aktionen und den Vergleich der American Express Gold Card und Platinum Card >>Klick<<